In den ehemaligen selbständigen Gemeinden Rohr, Regelsbach, Gustenfelden und Prünst, die heute die Großgemeinde Rohr im Landkreis Roth bilden, gab es im Bereich der Kommunalpolitik keine parteilichen oder parteiähnlichen Gruppierungen. Man wählte den Gemeinderat aus einer einzigen Wahlvorschlagsliste. Die Auswahl der Kandidaten erfolgte zumeist in öffentlichen Versammlungen.

Im Zug der Gebietsreform 1978 und der Bildung der Großgemeinde Rohr erweiterten die bestehenden Ortsgruppen der Parteien ihren Bereich statutengemäß über die gesamte neue Gemeinde und bekundeten ihren Willen, mit eigenen Listen an der bevorstehenden Kommunalwahl teilzunehmen. Ein Teil der ehemaligen Gemeinderäte, ihnen voran Altbürgermeister Wieser aus Rohr, beobachteten diese Entwicklung mit Besorgnis. Der größte Teil engagierter und verantwortungswilliger Bürger, die jedoch parteiunabhängig bleiben wollten, wären somit für eine Mitarbeit bei der kommunalen Selbstverwaltung ausgeschlossen worden. Bereits Ende 1977 begann deshalb eine Initiativgruppe mit der Werbung interessierter Mitarbeiter für die Vorbereitung einer parteiunabhängigen Kandidatenliste. Man gab sich den Namen "Die Freien Wähler in der Gemeinde Rohr". In allen vier ehemaligen Gemeinden wurden in öffentlichen Versammlungen aus der Mitte der Bürger heraus interessierte und verantwortungsbereite Kandidaten vorgeschlagen und für die Nominierung ausgewählt.

Im ersten Gemeinderat nach der Gebietsreform 1978 waren wir Freien Wähler mit fünf Mitgliedern vertreten.

Das unabhängige und selbstbewusste Auftreten der Freien Wähler im Gemeinderat sowie die zielorientierten und fair geführten Informationsveranstaltungen für die Wahl 1984 brachten den gewünschten Erfolg. Die CSU musste einen Sitz an uns abgeben, die nun gleich stark mit sechs Räten im Gemeinderat vertreten waren.

Leider konnte dieser Aufwärtstrend 1990 nicht fortgesetzt werden. Sowohl 1990 als auch 1996 zogen wir wieder mit fünf Stimmen in den Gemeinderat. Besonders 1996 hatte man sich mehr erwartet, da wegen der gewachsenen Einwohnerzahlen 16 Gemeinderäte zu wählen waren.Doch wir konnten uns immer noch als die zweitstärkste politische Kraft in der Gemeinde behaupten.

Im Jahr 1990 bewarben sich die Freien Wähler auch um das Amt des Bürgermeisters - schon allein, um ihre gleichrangige Stellung neben den anderen Gruppierungen zu demonstrieren.

Sechs Jahre später kam aufgrund persönlicher Gründe der geeigneten Kandidaten eine derartige Kandidatur leider nicht zustande.

Mit unserer Informationsschrift Gmaa-Wecker haben wir im Jahr 1992 ein Medium geschaffen, mit dem wir bis zu vier Mal im Jahr unsere Arbeit den Bürgern näher bringen. Der Gmaa-Wecker ist inzwischen bei Bürgern und bei politischen Gegnern als sachlich und kompetent anerkannt.

Unsere kommunalpolitische Arbeit wird von den Bürgern erkannt und geschätzt. Dies zeigen vor allem die Rohrer Ereignisse der Kreistagswahlen: 1990 und 1996 konnte die Liste der UWG/FW weit über 20 Prozent der Rohrer Wählerstimmen für sich verbuchen. Dies waren nach Kammerstein die besten Ergebnisse im Landkreis!

Bei der nächsten Kommunalwahl im Jahre 2002 hatte unser Bürgermeisterkandidat mehr als einen Achtungserfolg zu verzeichnen. An der Zusammensetzung des Gemeinderats hatte sich nur geändert, dass zu Lasten eines CSU-Mandates ein Unabhängiger ins Kommunalparlament einzog.

2007 feierten die Freien Wähler in der Gemeinde Rohr ihr 30-jähriges Jubiläum mit eingeladenen Funktionsträgern der Gemeinde im Bierlein-Saal in Rohr. Diese kurzweilige Veranstaltung im Vorfeld der Kommunalwahl 2008 blieb auch der landkreisweiten FW-Prominenz im Gedächtnis. Anlässlich dieser Veranstaltung wurden auch die noch lebenden Gründerväter zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Im Jahr 2008 sind wir dann wieder mit einem Bürgermeisterkandidaten angetreten. Das führte zu einer Stichwahl der Bürgermeisterkandidaten der CSU und der SPD, die der Amtsinhaber mit einem denkbar kleinen Stimmenvorsprung von 14 Stimmen für sich entscheiden konnte.

Nach der Wahl hatten sich die Machtverhältnisse im Gemeinderat aber maßgeblich verändert. Die C-Partei hatte ihre absolute Mehrheit im Rohrer Gemeinderat verloren. Erstmals konnten Die Freien Wähler in der Gemeinde Rohr einen Bürgermeisterstellvertreter und wieder fünf Gemeinderäte stellen und aufgrund der veränderten Mehrheitsverhältnisse die Beschlüsse im Kommunalparlament entscheidend beeinflussen. Als Beispiele seien hier nur der lange gehegte Wunsch nach einer vernünftigen Schulsporthalle und der Einsatz regenerativer Energie an unserer energetisch sanierten Grundschule genannt.

Die Kommunalwahl 2014 war stark geprägt von der Wahl eines neuen Bürgermeisters, da der Amtsimhaber nach 24 Jahren nicht mehr antrat. Es stellten sich drei Kandidaten zur Wahl, wobei unser Klaus Popp den späteren Amtsinhaber in die Stichwahl zwang, wo er dann aber leider mit achtbaren 43:57 Prozent unterlag. Aufgrund seines Engagements und seiner Anerkennung im Wahlkampf wurde er dann von den Gemeinderäten zum 2. Bürgermeister gewählt.

Im April 2014 beschloss die Mitgliederversammlung den Vereinsnamen und das Logo moderner zu gestalten. Aus "Die Freien Wähler in der Gemeinde Rohr e.V." wurde "Freien Wähler Gemeinde Rohr e.V." Trotz landes-, bundes- und europaweiten Aktivitäten von einigen Wenigen sehen wir, die Freien Wähler Gemeinde Rohr e.V., unser Betätigungsfeld in der "bürgernahen Kommunalpolitik". Dazu wollen wir mit der größtmöglichen Unabhängigkeit zum Wohl unserer Bürgerschaft unseren Beitrag leisten.

Doch die Entwicklung hin zu einer europaweiten Partei, die inzwischen im bayerischen Landtag mitregiert, passte immer weniger zu unseren Idealen. Daher entschieden wir uns, weiterhin ausschließlich für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde kommunalpolitisch aktiv zu sein, getreu unserem bekannten Motto

„unabhängig, sachbezogen, bürgernah“.

Um uns von den inzwischen als Partei auftretenden und wahrgenommenen Freien Wählern abzugrenzen, war ein neuer Name die logische Konsequenz:

Freie Unabhängige Wählergemeinschaft, Gemeinde Rohr e.V., (FUW)

Wir haben uns entschieden, weiterhin ausschließlich für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde kommunalpolitisch aktiv zu sein, getreu unserem bekannten Motto „unabhängig, sachbezogen, bürgernah“. Was unverändert bleibt, sind die bewährten Mitglieder und Gemeinderäte, sowie unsere über 40jährige Erfahrung.

Wir sind somit heute wieder eine unabhängige und parteifreie Wählergemeinschaft, die eine eigenverantwortliche Wahrnehmung der örtlichen öffentlichen Angelegenheiten durch alle parteiunabhängige Bürger der Gemeinde Rohr anstrebt. Zu diesem Zweck wollen wir Sitz und Stimme im Gemeinderat erreichen.

Als Teil der parteiunabhängigen Bürgerschaft halten wir Verbindung mit allen Bürgerinnen und Bürgern und nehmen Anregungen und Anliegen auf, um zu einer bürgernahen Kommunalpolitik beizutragen. Völlige parteipolitische Neutralität und Verwirklichung sachbezogener, nicht auf Parteiideologie ausgerichteter Kommunalpolitik, sind unsere Hauptaufgaben. Dazu wirken wir mit eigenen Wahlvorschlägen auf der Kommunalebene an der politischen Willensbildung mit. Zur Umsetzung dieser Ziele benennen und fördern wir geeignete Persönlichkeiten aus der gesamten parteiunabhängigen Bürgerschaft als Kandidaten zu den Kommunalwahlen.

Natürlich waren wir gespannt, wie unsere Entscheidung und der neue Name bei den Wählern der Rohrer Kommunalwahl im Jahr 2020 ankommen und wie leicht oder schwer das alles vermittelbar sein wird. Doch die Entwicklung für uns war positiv. So konnten wir wieder 16 Kandidaten für unsere Liste gewinnen, die alle unseren Weg gut und richtig fanden. Das herausragende an dieser Liste war, dass wir sie mit fünf (fast ein Drittel) engagierten Frauen besetzen konnten. Das konnte sonst keine andere Liste bieten. So überzeugten wir trotz starker Konkurrenz und neuem Namen und schafften es, die Zahl von vier Gemeinderäten zu halten und in Folge mit Klaus Popp wieder das Amt des 2. Bürgermeisters zu besetzen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie diesen Weg zum Wohle Ihrer und unserer Gemeinde mit uns gehen möchten.

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